Schlaganfall


Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall entsteht durch eine Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn. Diese wird entweder durch ein Blutgerinnsel, verursacht, oder durch eine Blutung wird. Die Unterbrechung kann zu Schädigungen der Gehirnzellen führen und ist die häufigste neurologische Erkrankung.

Umgangssprachlich gibt es viele Ausdrücke für diese Erkrankung – Infarkt, Insult, Hirnschlag, um nur einige zu nennen. Unabhängig von der Bezeichnung geht es immer um eine Minderdurchblutung oder eine Blutung in einem Teil des Gehirns.

Die Symptome eines Schlaganfalls sind vielfältig und hängen von dem betroffenem Blutgefäß und dem Bereich des Gehirns ab. Sie können Lähmungen, Sprachstörungen, Taubheitsgefühle oder Konzentrationsstörungen umfassen.

Ein akuter Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall, der sofortige ärztliche Abklärung erfordert. Je schneller bei einem neu aufgetretenen Schlaganfall die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, Nervenzellen zu retten und bleibende Schäden zu minimieren.

Wie kann Physiotherapie bei einem Schlaganfall helfen?

Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle in der Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Zunächst erfolgt eine umfassende Untersuchung, um die vorhandenen Fähigkeiten und aktuellen Einschränkungen des Patienten zu beurteilen. Darauf aufbauend wird ein wird ein individueller Therapieplan erstellt.

Das Ziel der Physiotherapie ist es, durch den Schlaganfall beeinträchtigte Bewegungen und Funktionen zu verbessern. Dies soll den Patientinnen und Patienten helfen, so selbständig wie möglich in ihrem Alltag zu sein. Spezielle Übungen, Mobilisationstechniken, die Schulung zur Körperwahrnehmung und Eigenübungen sind Teil des Rehaprozesses. Mit kontinuierlicher Therapie können viele Betroffene ihre Fähigkeiten erhebliche verbessern und somit ihre Lebensqualität steigern.

Hier ein konkretes Beispiel

Frau Schulte erlitt vor drei Monaten einen Schlaganfall. Nach der Akutbehandlung im Krankenhaus, und einer anschließenden Rehabilitation kann sie nun wieder in ihrem Zuhause leben. Dennoch hat sie  weiterhin Schwierigkeiten mit der Feinmotorik ihrer rechten Hand und des Arms. Als Rechtshänderin möchte sie diese Fähigkeiten verbessern.

Die physiotherapeutische Untersuchung ergab, dass Frau Schulte ihre Finger zwar vollständig bewegen kann, aber Kraft und Koordination der rechten Hand deutlich eingeschränkt sind. So kann sie zum Beispiel keine Flasche öffnen, oder die Knöpfe ihrer Kleidung nicht schließen. Auch der  restliche rechte Arm zeigt Schwächen und Bewegungseinschränkungen.

Der Therapieplan für Frau Schulte konzentriert sich darauf die Kraft und Koordination der rechten Hand sowie die Beweglichkeit des rechten Arms zu verbessern. Durch gezielte Übungen wird das Schultergelenk mobilisiert und Kraft aufgebaut. Die Koordinationsübungen helfen zusätzlich die Feinmotorik zu verbessern. Es ist wichtig, dass Frau Schulte auch außerhalb der Physiotherapie mit Eigenübungen weiter arbeitet.

Nach zwei Monaten intensiver Physiotherapie und eigenständigem Training zu Hause hat Frau Schulte bereits große Fortschritte gemacht und kann mit ihrer rechten Hand wieder Flaschen öffnen und Knöpfe schließen. Das erleichtert sie sehr und ist ein guter Erfolg. 

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