FAQs


Fragen zur Physiotherapie

Was ist neurologische Physiotherapie?

Neurologische Physiotherapie ist eine spezialisierte Form der Physiotherapie, die sich auf die Behandlung von Patienten mit Erkrankungen oder Verletzungen des zentralen Nervensystems (ZNS) konzentriert. Sie zielt darauf ab, Personen mit neurologischen Störungen zu unterstützen, ihre Bewegungsfähigkeit zu verbessern oder zu erhalten und ihre Lebensqualität zu steigern. 

Zu den typischen Erkrankungen gehören:

  • Schlaganfall
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Parkinson
  • Querschnittlähmungen
  • Traumatische Verletzungen
  • andere Erkrankungen des ZNS

Der Abrechnungsposten der Krankenkassen für neurologische Physiotherapie lautet “KG-ZNS”.

Was ist KG-ZNS?

KG-ZNS steht für Krankengymnastik am zentralen Nervensystems (ZNS). Es ist laut Heilmittelkatalog der Abrechnungsposten der Krankenkassen für neurologische Physiotherapie. KG-ZNS oder neurologische Physio ist eine spezialisierte Form der Physiotherapie, die sich auf die Behandlung von Patienten mit Erkrankungen oder Verletzungen des zentralen Nervensystems (ZNS) konzentriert.

Die KG-ZNS-Therapie zielt darauf ab, Personen mit neurologischen Störungen zu unterstützen, ihre Bewegungsfähigkeit zu verbessern oder zu erhalten und ihre Lebensqualität zu steigern.

Zu den Erkrankungen gehören:

  • Schlaganfall
  • Multipler Sklerose (MS)
  • Parkinson
  • Querschnittlähmungen
  • Traumatischen Hirnverletzungen
  • Anderen Erkrankungen oder Verletzungen, die das zentrale Nervensystem betreffen

Für die Ausübung von KG-ZNS ist eine spezielle Zusatzausbildung oder Zertifikatsfortbildung für Physiotherapeuten erforderlich. Diese Fortbildung stellt sicher, dass Therapeuten über das erforderliche Wissen und die praktischen Fähigkeiten verfügen, um Patient:innen mit neurologischen Erkrankungen effektiv zu behandeln.

Was ist der Unterschied zwischen KG und KG-ZNS?

Der Unterschied zwischen KG (Krankengymnastik) und KG-ZNS (Krankengymnastik am Zentralen Nervensystem) liegt in der Spezialisierung und Zielgruppe der Behandlung.

KG (Krankengymnastik):

  • KG ist ein allgemeiner Begriff für Physiotherapie, der eine breite Palette von Behandlungen für verschiedene körperliche Beschwerden und Erkrankungen umfasst.
  • Diese Behandlungen können sich auf Muskel-, Knochen-, Gelenk- und Weichteilerkrankungen beziehen, darunter Rehabilitation nach Verletzungen, postoperative Erholung, Behandlung von chronischen Schmerzen, orthopädischen Problemen und mehr.
  • Jede:r ausgebildete:r Physio darf Krankengymnastik durchführen

KG-ZNS (Krankengymnastik am Zentralen Nervensystem):

  • KG-ZNS ist eine spezialisierte Form der Physiotherapie, die sich auf die Behandlung von Patient:innen mit Erkrankungen oder Verletzungen des zentralen Nervensystems konzentriert.
  • Zu den typischen Patient:innen gehören Personen mit Schlaganfall, Multipler Sklerose, Parkinson-Krankheit, Querschnittlähmung, traumatischen Hirnverletzungen und anderen neurologischen Erkrankungen.
  • KG-ZNS darf nur von Physios mit spezieller Zertifikatsfortbildung im Bereich der Neurologie durchgeführt werden. Dabei werden spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zur Behandlung von Störungen des zentralen Nervensystems erworben.

Wer darf KG-ZNS durchführen?

Für die Durchführung von KG-ZNS oder neurologischer Physiotherapie ist eine spezielle Zusatzausbildung oder Zertifikatsfortbildung für Physiotherapeut:innen erforderlich. Diese Fortbildung stellt sicher, dass die Therapeut:innen über das erforderliche Wissen und die praktischen Fähigkeiten verfügen, um Patient:innen mit neurologischen Erkrankungen effektiv zu behandeln. Zu diesen Fortbildungen gehören: 

  • Bobath 
  • PNF
  • Vojta

Wer stellt ein Rezept für KG-ZNS aus?

Ein Rezept für KG-ZNS (Krankengymnastik am Zentralen Nervensystem) wird in der Regel von einer Ärztin oder einem Arzt ausgestellt. Üblicherweise sind dies:

  • Hausärzt:innen/ Allgemeinmediziner:innen
  • Neurolog:innen
  • Rehabilitationsärzt:innen
  • Fachärzt:innen für bestimmte Erkrankungen

Das Rezept für KG-ZNS wird nach einer gründlichen Untersuchung und Diagnose ausgestellt. Es enthält spezifische Anweisungen bezüglich der Häufigkeit und Dauer der Therapiesitzungen, die auf die individuellen Bedürfnisse des:r Patiente:in abgestimmt sind.

Was ist das Bobath Konzept?

Das Bobath-Konzept ist ein spezialisierter therapeutischer Ansatz für Patient:innen mit neurologischen Erkrankungen, das in der Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie eingesetzt wird. Es wurde von Berta Bobath, einer Physiotherapeutin, und ihrem Ehemann Karel Bobath, einem Neurologen, entwickelt. Das Konzept basiert auf der Neuroplastizität des Gehirns, also der Fähigkeit des Gehirns, sich an neue Gegebenheiten anzupassen und zu verändern.

Das Bobath-Konzept wird kontinuierlich weiterentwickelt und basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschungsergebnissen im Bereich der Neurologie und Rehabilitation. Es ist eine weit verbreitete Methode in der neurologischen Rehabilitation und wird weltweit angewendet.

Wie läuft eine Behandlung nach Bobath ab?

Jede Behandlung nach Bobath ist individuell und patientenzentriert. Der allgemeine Fokus liegt auf der Verbesserung von Funktionen wie dem Greifen oder Gehen und der Selbständigkeit im Alltag. 

Wichtige Schlüsselpunkte der Bobath Therapie sind: 

  • Anfängliche Befundung
  • Individueller Behandlungsplan
  • Einbeziehung der Patient:innen und deren Familie
  • Therapeutische Übungen und Aktivitäten
  • Einsatz von Hilfsmitteln
  • Regelmäßige Bewertung und Anpassung der Funktionen
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Bobath-Therapie ist ein dynamischer Prozess, der Flexibilität und ständige Anpassung an die Bedürfnisse und Reaktionen des Patienten oder der Patientin erfordert. Das Ziel der Therapie ist die größt mögliche Selbständigkeit in ihrem täglichen Leben.

Wie lange dauert eine Bobath Therapie?

Die Dauer einer Bobath-Therapie kann stark variieren und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Art und Schwere der neurologischen Erkrankung
  • Individuelle Ziele und Fortschritte
  • Beginn der Therapie
  • Häufigkeit der Sitzungen
  • Reaktion auf die Therapie

Im Allgemeinen kann eine Bobath-Therapie von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten oder sogar Jahren reichen. Es ist wichtig, realistische Erwartungen zu haben und zu verstehen, dass neurologische Rehabilitation oft ein langfristiger Prozess ist.
Die Therapie wird regelmäßig bewertet und angepasst, um den Bedürfnissen und Fortschritten der Patient:innen gerecht zu werden. Die behandelnden Therapeut:innen kann am besten eine Einschätzung zur erwarteten Dauer der Therapie im individuellen Fall geben.

Die Länge einer Bobath Einheit kann unterschiedlich sein und hängt ebenfalls von oben genannten Faktoren ab. Die Krankenkassen veranschlagen für eine Bobath Einheit 25-35 Minuten.

Was sind Hausbesuche?

Hausbesuche können für medizinische und therapeutische Dienstleistungen von Fachkräften des Gesundheitssystems direkt im Zuhause einer Patientin oder eines Patienten durchgeführt werden. Diese Art der Versorgung ist besonders wertvoll für Patient:innen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, eine medizinische Einrichtung oder eine Praxis aufzusuchen. 

Physiotherapeutische Behandlungen als Hausbesuch werden auf dem Rezept, das ein Arzt oder eine Ärztin ausstellt mit einem entsprechenden Häkchen vermerkt. Hausbesuche ermöglichen eine individuelle Betreuung in der vertrauten Umgebung der Patient:innen und reduzieren die Belastung der Betroffenen und ihren Familien durch weniger Fahrten zu Praxen und Ärzten. 

Was für ein Rezept brauche ich für die Physiotherapie-Behandlung bei Neuroplus?

Für eine Physiotherapie-Behandlung bei Neuroplus benötigen Sie eine privatärztliche Verordnung für “KG-ZNS” oder “KG-ZNS nach Bobath” als Hausbesuch unter Angabe ihrer neurologischen Erkrankung beim ICD-10 Code. 

Diese Verordnung kann nach Rücksprache und ausführlicher Untersuchung von 

  • Hausärzt:innen/ Allgemeinmediziner:innen
  • Neurolog:innen
  • Rehabilitationsärzt:innen
  • Fachärzt:innen für bestimmte Erkrankungen

ausgestellt werden.

Kontaktieren Sie mich für Kosten, Inhalte und Frequenz der Therapie. 

Wie oft kommen Sie zur Physiotherapie zu mir/ uns nach Hause?

Die Frequenz der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren wie der Schwere der Erkrankung, der Reaktion auf die Behandlung, oder der Ziele und Fortschritte ab. Meist wird eine Frequenz von 1-3 Therapien pro Woche durchgeführt. Dabei müssen wir uns an die angegebene Frequenz der Verordnung halten. 

Kann ich auch ohne Rezept eine Physiotherapie-Behandlung erhalten?

Zur Zeit besteht bei Neuroplus keine Möglichkeit neurologische Physiotherapie als Selbstzahler Leistung zu buchen.

Im ersten Halbjahr 2024 ist die Zusatzqualifikation des sektoralen Heilpraktikers in der Physiotherapie geplant. Mit deren erfolgreichem Abschluss bin ich dazu berechtigt eigene Diagnosen zu stellen und Verordnungen auszustellen. Dadurch wird für Sie Physiotherapie als Selbstzahler Leistung ohne ärztliche Verordnung möglich.

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Fragen zu Hilfsmitteln

Was sind Hilfsmittel?

Hilfsmittel sind bewegliche Gegenstände oder Systeme, die dazu dienen die Lebensqualität von Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zu verbessern. Sie sichern den Erfolg einer Behandlung, beugen einer Behinderung vor oder gleichen sie aus.

Hilfsmittel sind Gegenstände, die Menschen mit Erkrankungen oder Behinderungen im Alltag helfen, schmerzfrei und selbstbestimmt zu leben. Dazu gehören zum Beispiel

  • Rollatoren,
  • Rollstühle,
  • Körperersatzstücke (wie Beinprothesen) oder andere Gehhilfen,
  • Hör- und Sehhilfen oder
  • Kompressionsstrümpfe

Aber auch weitere Gegenstände, die im Einzelfall medizinisch erforderlich sind und von einer Ärztin oder einem Arzt angeordnet werden können, müssen von der Krankenkasse zur Verfügung gestellt werden.

Welche Hilfsmittel gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an Hilfsmitteln. Dabei wird in erstattungsfähige und nicht-erstattungsfähige Hilfsmittel unterschieden. Zusätzlich gibt es noch Pflegehilfsmittel.

Erstattungsfähige Hilfsmittel können von den Krankenkassen komplett oder teilweise im Preis erstattet werden. Dafür muss eine Hilfsmittelverordnung (manchmal auch Rezept genannt) von einer Ärztin oder einem Arzt über das spezielle Hilfsmittel vorliegen. Damit wird die medizinische und persönliche Notwendigkeit über das Hilfsmittel bestätigt. 

Nicht-erstattungsfähige Hilfsmittel sind oft allgemeine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens, die nicht speziell genug auf eine Einschränkung oder Krankheit ausgerichtet sind. Sie werden von den Krankenkassen nicht im Preis erstattet.

Beispiele für nicht-erstattungsfähige Hilfsmittel sind: 

  • Fitnessgeräte wie Hanteln
  • Griffverdickungen 
  • spezielles Besteck 

Pflegehilfsmittel sind Produkte und Geräte, die dazu dienen die häusliche Pflege zu erleichtern, die Selbständigkeit von pflegebedürftigen Personen zu erhalten oder zu fördern und Pflegepersonen zu entlasten. Diese Pflegehilfsmittel können nur mit einer Pflegestufe verordnet werden. Ein Rezept ist nicht nötig.

Pflegehilfsmittel werden weiter unterschieden in technische Pflegehilfsmittel und Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Zu technischen Hilfsmitteln gehören Pflegebetten, Rollstühle oder Lifter. Zu Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch zählen Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Betteinlagen. 

Was muss ich für Hilfsmittel zahlen?

Selbst bei erstattungsfähigen Hilfsmitteln gibt es eine Zuzahlung, die geleistet werden muss. Ähnlich wie bei Medikamenten,  zahlen Sie 10% der Kosten, minimal 5€ maximal 10€. Bei vielen Rezepten für Medikamente und Hilfsmittel kann man sich bei der Kasse befreien lassen. zuzahlungsbefreiung

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