Morbus Parkinson


Was ist Morbus Parkinson?

Morbus Parkinson, oft einfach nur als Parkinson bezeichnet, ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, bei der bestimmte Nervenzellen zugrunde gehen. Dabei handelt es sich um Dopamin-produzierende Nervenzellen in der schwarzen Substanz des Gehirns, der sogenannten substantia nigra. Dopamin spielt eine Schlüsselrolle für die koordinierte und flüssige Steuerung unserer Bewegungen.

Bei Menschen mit Parkinson wird nicht genügend Dopamin produziert. Das führt vor allem zu motorischen Problemen wie Zittern, Steifheit, verlangsamten Bewegungen und Problemen mit dem Gleichgewicht.

Mit der Zeit nehmen die Symptome von Parkinson zu, da mehr und mehr Nervenzellen betroffen sind. Parkinson ist nicht heilbar. Es gibt aber Medikamente, die helfen die Symptome zu lindern. Das ist vor allem Levodopa, oder L-Dopa, eine Vorstufe des Dopamins, das den Dopaminspiegel im Gehirn erhöht und so für eine bessere Koordination der Bewegung sorgt.

Neben dem Morbus Parkinson gibt es verschiedene parkinson-ähnliche Syndrome. Sie teilen gleiche Symptome, weisen aber deutliche Unterschiede in Ursachen, Krankheitsverlauf und der Ansprechbarkeit auf die Behandlungen auf.

Wie kann Physiotherapie bei Parkinson helfen?

Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle im Management der Parkinson Erkrankung. Sie beginnt mit einer umfassenden Untersuchung, um die motorischen Fähigkeiten und aktuellen Einschränkungen zu ermitteln. Daraus sowie aus den persönlichen Bedürfnissen und Zielen der Betroffenen, wird ein Therapieplan erstellt.

Das Hauptziel der Physiotherapie bei Parkinson ist ein möglichst langer Erhalt der Beweglichkeit und des Gleichgewichts. So kann ein Höchstmaß an Unabhängigkeit im täglichen Leben gewährleistet werden. Durch regelmäßiges, gezieltes Training wird die Muskulatur gekräftigt, die Bewegungskoordination optimiert und somit das Fortschreiten der Krankheiten verlangsamt. 

Parkinson Betroffene erlernen in der Therapie  durch spezielle Techniken, mit ihren Einschränkungen umzugehen. Die LSVT BIG Therapie ist eine auf Parkinson abgestimmte Behandlungsmethode. Sie zielt darauf ab Bewegungen zu vergrößern und dieGeschwindigkeit der Bewegungsausführung zu steigern. 

Ergänzt wird dies durch weitere Mobilisationstechniken und angeleitete Eigenübungen. Dadurch werden die Patient:innen befähigt ihre Fähigkeiten auch außerhalb der Therapiesitzungen zu verbessern und zu erhalten.

Durch diese spezialisierte physiotherapeutische Behandlung können Menschen mit Parkinson ihre Selbstständigkeit so lange wie möglich bewahren und ein aktives Leben führen.

Ein Behandlungsbeispiel

Herr Müller ist 68 Jahre alt. Er lebt seit fünf Jahren mit der Diagnose Parkinson. Anfangs bemerkte er lediglich ein leichtes Zittern in der Hand, doch mit der Zeit entwickelten sich weitere Symptome wie Steifheit und Schwierigkeiten beim Gehen. Nach der Diagnose begann er eine medikamentöse Therapie mit Levodopa, die seine Symptome merklich verbesserte. Dennoch spürte er, dass er auch andere Unterstützung benötigte, um seinen Alltag zu bewältigen.

Hier kommt die Physiotherapie ins Spiel. Nach einer eingehenden Untersuchung, bei der seine Beweglichkeit und Koordination bewertet wurden, erhielt Herr Müller einen individuell angepassten Therapieplan. Das Ziel: seine Beweglichkeit zu erhalten, um seine Lebensqualität zu verbessern.

Durch spezielle Übungen, die auf seine Bedürfnisse abgestimmt waren, konnte Herr Müller seine Beweglichkeit verbessern und lernte Techniken, um mit der Muskelsteifheit besser umzugehen. Die Therapie beinhaltete auch Gleichgewichtsübungen und Strategien zur Sturzprävention, um seine Sicherheit zu Hause zu erhöhen.

Dank der regelmäßigen Physiotherapie und der Unterstützung durch seine Familie kann Herr Müller weiterhin einen Großteil seiner täglichen Aktivitäten selbstständig ausführen. Seine Geschichte zeigt, dass mit einer Kombination aus medikamentöser Behandlung und Physiotherapie auch bei fortschreitenden Erkrankungen wie Parkinson eine hohe Lebensqualität erhalten bleiben kann.

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